Grenzen setzen und erfolgreiche Teams über Kulturen hinweg aufbauen
Erfolgreiche Teams gedeihen durch eine Balance aus Autonomie, Zusammenarbeit und klaren Erwartungen. Wie Googles Project Aristotle betont, sind Struktur und Klarheit unerlässlich, damit Teams effektiv arbeiten können. Wenn Teammitglieder ihre Rollen und Ziele kennen, bleiben sie fokussiert und in der richtigen Richtung.
Man stelle sich eine Bäckerei vor, in der Rollen und Prioritäten nicht klar definiert sind: Der Chef-Bäcker konzentriert sich auf das Backen von Brot für das Mittagessen, da er glaubt, dass dies die dringendste Aufgabe ist; der Assistent widmet seine Bemühungen den Backwaren für eine Veranstaltung, weil er dies als oberste Priorität ansieht; und die Kassiererin stellt die übrig gebliebenen Waren aus, anstatt frische Produkte zu präsentieren. Dies führt zu Ressourcenverschwendung und Frustration, da sich die Teamleistungen überschneiden und Konflikte entstehen. Unklare Prioritäten führen zu fehlender Produktivität, niedrigem Engagement und häufig zu Konflikten. Edmondson (2018) beschreibt in ihrer Arbeit zur psychologischen Sicherheit, wie unklare Rollen zu niedriger Moral und Entfremdung führen können; Mikromanagement ist die Folge, was wiederum zu Burnout führt. Ein Team ohne klare Grenzen verpasst häufig Fristen, da es den Mitgliedern nicht gelingt, sich auf gemeinsame Ziele auszurichten; das Risiko eines Burnouts erhöht sich, weil Manager durch Mikromanagement versuchen, Unklarheiten zu kompensieren.
Grenzen zu setzen ist genauso wichtig. Grenzen helfen den Teammitgliedern, sich auf die anstehenden Aufgaben zu konzentrieren und Überarbeitung zu vermeiden, besonders in kleinen Teams, in denen die Rollen verschwimmen können. Im Fall der Bäckerei würden klare Grenzen ihnen helfen, ihre Zeit effizient zwischen dem Brot für das Mittagessen und den Backwaren für die Veranstaltung aufzuteilen. Klare Grenzen schaffen ein Gefühl der psychologischen Sicherheit – eine notwendige Zutat in Project Aristotle – und ermöglichen es den Mitgliedern dennoch, sich zu öffnen, ohne befürchten zu müssen, ihre Grenzen zu überschreiten. Kulturelle Unterschiede spielen eine wesentliche Rolle bei der Festlegung von Grenzen. In westlichen Kulturen werden Individualismus und direkte Kommunikation geschätzt, während in östlichen Kulturen Kollektivismus und Hierarchie zu impliziteren Grenzen führen können, wie Hofstede (2001) in *Culture’s Consequences* untersucht hat. Unabhängig davon, ob es sich um einen westlichen oder östlichen Kontext handelt, bleiben Klarheit und strukturierte Zusammenarbeit entscheidend für den Teamerfolg und stellen sicher, dass Grenzen respektiert werden, während effektive Teamarbeit gefördert wird.
Letztendlich müssen erfolgreiche Teams, sei es in einer Bäckerei oder in einem Technologieunternehmen, auf Klarheit, Struktur und Grenzen aufbauen, die Zusammenarbeit und individuelle Produktivität ermöglichen. Wie Googles Project Aristotle gezeigt hat, schaffen Teams, die klare Rollen einhalten und persönliche Grenzen respektieren, ein Umfeld, in dem Zusammenarbeit gedeihen kann und Einzelne ihr Bestes geben können.
Wenn Sie sich für dieses Thema interessieren und mehr erfahren möchten, werfen Sie einen Blick auf unser Training für Führungskräfte, insbesondere Modul 3: GRENZEN SETZEN UND WAHREN.
Quellen:
- Google’s Project Aristotle. Google re:Work. (n.d.). https://rework.withgoogle.com/print/guides/5721312655835136/
- Edmondson, A. C. (2018). The Fearless Organization: Creating Psychological Safety in the Workplace.
- Hofstede, G. (2001). Culture’s Consequences: Comparing Values, Behaviors, Institutions, and Organizations Across Nations.

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