Von Oxygen zu Aristoteles. Von Leadership zu inklusiven Teams.
Was brauche ich als Führungskraft? Was zeichnet eine Führungskraft des 21. Jahrhunderts aus? Und wie kann ich dies auf mein Team übertragen? Wie kann ich eine gute Führungskraft sein? Wie kann ich ein inklusives, leistungsstarkes Team aufbauen? Diese und viele andere Fragen können sich jedem stellen, der sich auf das Abenteuer als Führungskraft und Teamleiter einlässt, und sie alle kommen in einem internationalen Crossover über einen Zeitraum von fünf Jahren zusammen.
Auf der ständigen Suche nach Effizienz und Wohlbefinden am Arbeitsplatz führte Google zwei wegweisende interne Studien durch: das Oxygen-Projekt und das Aristoteles-Projekt. Obwohl sie sich ursprünglich auf unterschiedliche Aspekte konzentrierten (Führung bzw. Teams), unterstreichen ihre Ergebnisse eindrucksvoll die Bedeutung einer integrativen Führung als Katalysator für leistungsstarke Teams.
Das 2008 gestartete Projekt Oxygen von Google war ein Versuch, die Eigenschaften zu identifizieren, die einen Manager ausmachen. Entgegen der ursprünglichen Annahme, dass technisches Fachwissen am wichtigsten sei, ergab die Studie, dass Soft Skills und Führungsqualitäten entscheidend sind. Die Studie, die unter Tausenden von Google-Teamleitern weltweit durchgeführt wurde, identifizierte zunächst sechs Schlüsselbereiche, die einen guten Mitarbeiter zu einer starken Führungskraft machen.
- Denkweise und Werte.
- Emotionale Intelligenz (EI).
- Übergang zum Management.
- Coaching.
- Feedback.
- Entscheidungsfindung.
Diese Schlussfolgerungen bildeten die Grundlage für ein erstes Erasmus+-Projekt mit dem Titel „The Hexagonal Leader” (2019-1-PL01-KA204-064982), das später durch die neuen Erkenntnisse des Oxygen-Projekts ergänzt wurde, um die acht Schlüsselkompetenzen der besten Führungskräfte zu verfeinern:
- Ein guter Coach sein.
- Das Team stärken und Mikromanagement vermeiden.
- Interesse am Erfolg und Wohlbefinden der Teammitglieder zeigen.
- Produktiv und ergebnisorientiert sein.
- Ein guter Kommunikator sein: zuhören und Informationen weitergeben.
- Die berufliche Entwicklung unterstützen und die Leistung besprechen.
- Eine klare Vision und Strategie für das Team haben.
- Über wichtige technische Fähigkeiten verfügen, um das Team zu beraten (auch wenn dies nicht das Wichtigste ist).
Nachdem die wichtigsten Eigenschaften einer guten Führungskraft definiert worden waren, stellte sich unweigerlich eine neue Frage: Wie lässt sich das auf ein Team übertragen? Kann ein Team gleichzeitig leistungsstark und inklusiv sein? Die Suche nach Antworten auf diese Fragen war der Ausgangspunkt für das Aristoteles-Projekt (gestartet 2012), das mit der Idee entstand, das Geheimnis zu lüften, warum manche Teams erfolgreich sind, während andere, die über ebenso brillante Talente verfügen, dies nicht sind. Das ist der Grundgedanke hinter PENTATEAMS.Once the key characteristics of a good leader had been defined, a new question inevitably arose. How does that translate to a team? Can a team be high-performing and inclusive at the same time? The search for answers to these questions was the origin of the Aristotle Project (launched in 2012), which emerged with the idea of unravelling the mystery of why some teams thrived while others, with equally brilliant talents, did not. That is the spirit behind PENTATEAMS.
Nach der Analyse von Hunderten von Teams und Tausenden von Datenpunkten kam die Studie zu einem überraschenden Ergebnis: Die Zusammensetzung des Teams (wer darin ist) war weniger wichtig als die Teamdynamik (wie die Mitglieder miteinander interagieren). Es wurden fünf Schlüsselfaktoren für die Effektivität eines Teams identifiziert, wobei der wichtigste die psychologische Sicherheit ist:
- Psychologische Sicherheit: Die Teammitglieder fühlen sich sicher, Risiken einzugehen, Fragen zu stellen, Ideen zu äußern oder Fehler zuzugeben, ohne Angst vor Bestrafung oder Demütigung zu haben.
- Zuverlässigkeit: Die Teammitglieder erledigen ihre Aufgaben pünktlich und gemäß den erwarteten Qualitätsstandards.
- Struktur und Klarheit: Die Rollen, Pläne und Ziele des Teams sind klar und gut definiert.
- Bedeutung der Arbeit: Die Arbeit ist für die Teammitglieder persönlich wichtig.
- Auswirkung der Arbeit: Die Teammitglieder glauben, dass ihre Arbeit wichtig ist und zu einem höheren Ziel beiträgt.
Psychologische Sicherheit erwies sich als die grundlegende Dimension, da ohne sie die anderen Faktoren an Bedeutung verlieren.
Synergie: Inklusive Führung und leistungsstarke Teams
Die Verbindung zwischen dem Projekt Oxygen und dem Projekt Aristoteles ( oder anders gesagt, die Verbindung zwischen „The Hexagonal Leader” und PENTATEAMS) ist unbestreitbar und unterstreicht die zentrale Rolle der inklusiven Führung. Die in Oxygen identifizierten Verhaltensweisen „guter Manager” sind genau diejenigen, die die psychologische Sicherheit schaffen und fördern, die Aristoteles als wesentlich für erfolgreiche Teams erachtete.
Eine Führungskraft, die:
- Ein guter Coach ist und ihr Team befähigt (Oxygen), schafft ein Umfeld, in dem sich die Mitglieder sicher fühlen, Risiken einzugehen und aus Fehlern zu lernen (Aristoteles).
- Interesse am Erfolg und Wohlergehen ihrer Mitarbeiter zeigt (Oxygen), baut Vertrauen und Empathie auf, die die Grundlage für psychologische Sicherheit bilden.
- ein guter Kommunikator ist und zuhören kann (Oxygen), fördert einen offenen Dialog und sorgt dafür, dass alle Stimmen gehört werden, was eine Grundlage für Inklusion und psychologische Sicherheit ist.
- die berufliche Weiterentwicklung unterstützt (Oxygen), zeigt, dass er/sie die Mitarbeiter schätzt, was ihnen hilft, sich sicher zu fühlen und sich für die Bedeutung und Wirkung ihrer Arbeit zu engagieren (Aristoteles).
Inklusive Führung ist die Brücke, die beide Projekte verbindet. Eine inklusive Führungskraft erkennt und schätzt nicht nur die Vielfalt ihrer Teams (Geschlecht, Alter, Hintergrund usw.), sondern schafft auch aktiv ein Umfeld, in dem diese Vielfalt wachsen kann. Dies wird erreicht, indem ein Raum geschaffen wird, in dem sich alle sicher fühlen, authentisch zu sein, ihre Ideen ohne Angst vor Repressionen zu äußern und sich voll einzubringen. Das ist im Wesentlichen psychologische Sicherheit.
Durch die Priorisierung von Inklusion verbessern Führungskräfte nicht nur die Moral und Zufriedenheit ihrer Teams, sondern erschließen auch kollektives Potenzial. Inklusive Teams sind innovativer, anpassungsfähiger und effektiver bei der Lösung von Problemen, da sie von einem breiteren Spektrum an Perspektiven und Erfahrungen profitieren.
Die Projekte „Oxygen” und „Aristotle” von Google haben durch ihre umfassende Forschung einen klaren Fahrplan für Unternehmen erstellt, die nach Erfolg streben. Die grundlegende Erkenntnis ist, dass außergewöhnliche Leistungen nicht allein aus der Summe der individuellen Talente entstehen, sondern aus der Qualität der Führung und der Teamdynamik, die diese Führung fördern kann. Im Zentrum dieser Dynamik steht die psychologische Sicherheit, ein Zustand, der nur unter einer wirklich inklusiven Führung gedeihen kann. In die Entwicklung von Führungskräften zu investieren, die jedes Mitglied ihres Teams befähigen, zuhören und wertschätzen, ist daher die klügste Strategie, um im 21. Jahrhundert widerstandsfähige, innovative und erfolgreiche Unternehmen aufzubauen.

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